die Schorn's
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ünter
E
lisabeth
Wir
Seit einigen Jahren schon beschäftige ich mich mit "virtuellen Welten". Eine der bekanntesten ist wohl "Second Life". Welt weit tummeln sich Millionen Avatare in ihr. Hinter jedem versteckt sich ein Mensch. Gut zehn Jahre existiert diese Welt. In den letzten Jahren haben sich zahlreiche neue virtuelle Welten hinzu gesellt, die "Open Sims". Jeder kann auf seinem Comuter eine Open Sim einrichten. Und inzwischen ist es möglich, diese Open Sims zu einem "Hyper Grid" mit einander zu verbinden . Ich kann mit meinem Avatar aus meiner Open Sim andere Avatare in deren Heimat besuchen. Toll! Und hoch interessant, was da an Technik dahinter steckt.
Second Life Opensim Hypergrid
Virtuelle Welten
Die virtuellen Welten werden irrtümlich oft für Spiele gehalten. Sie unterscheiden sich aber erheblich. In Spielen wird der Spieler in ein Regelwerk gepresst. Avatare in virtuellen Welten entscheiden selbst bestimmt und spontan, was sie tun wollen. Sie gründen Vereine oder Gruppen, spielen selbst ausgedachte Rollenspiele, bauen sich eigene Szenarien, Häuser, Möbel, Pflanzen und Tiere. Sie gründen Geschäfte und verdienen damit Geld. Einige SL-Millionäre gibt es schon; denn das in der virtuellen Welt verdiente Geld kann man in Dollar eintauschen und so seinem Konto in der realen Welt zuführen. Hobbies werden betrieben und vorgestellt. Freundschaften werden geschlossen. Man kann sich das Internet in die virtuelle Welt holen und alle Dinge von dort aus tun, die im Internet möglich sind, ohne die virtuelle Welt zu verlassen. Namhafte Künstler treten auch in der virtuellen Welt auf und finden dort Anerkennung und Beifall. Bildende Künstler stellen ihre Werke aus und verkaufen sie. Diskjockeys unterhalten die Leute in Diskotheken. Längst haben zahlreiche Universitäten Ausbildungs- und Forschungsstätten eingerichtet. Man kann dort Kurse besuchen und sich vielfältig weiterbilden. Industrie und Wirtschaft verkaufen ihre Produkte und betreiben Marketing. Meinungsforschung und Verkaufsstrategien werden teilweise bereits an Avataren erprobt. Hinter jedem solchen versteckt sich ja ein Mensch. Grundstücksmakler verkaufen virtuellen Grund, den man dann selber gestalten und bebauen darf, und vermieten oder verpachten Wohnraum, den man natürlich bezahlen muss. Mühelos lassen sich Sender oder Videos aus dem Internet auf den selbst gebauten oder virtuell gekauften Fernseher holen. Bilder- und Fotogalerien und Hobbyausstellungen sind eine Bereicherung. Natürlich kann man sich mit den Avataren per Chat oder auch Voice rund um die Welt unterhalten, Wissen austauschen oder diskutieren. Zu wichtigen politischen Themen in unserer realen Welt werden in den virtuellen Welten Demonstrationen organisiert, Informationen ausgetaucht und Meinungsbildung betrieben.
Hinter den drei Bildern verstecken sich kleine Videos aus einer Unterwasserwelt.
Mini-Galerie
Tiefseeabenteuer ist ein Buch mit Aufnahmen aus einer virtuellen Unterwasserwelt. Duch Klicken auf das Buchcover öffnet sich das Buch. Blättern lohnt sich. Die Bilder wurden beim Gang durch die Unterwasserwelt live geschossen.
Die Profis in den virtuellen Welten können bauen, scripten (programmieren), texturieren, Sound- und Lichteffekte erzeugen, Animationen schaffen und vieles andere mehr. Das erfordert aber ein umfangreiches Wissen und viel Erfahrung, die man erst im Laufe der Jahre erwirbt, wenn man es denn will. Die meisten Avatare kaufen sich ihre Sachen von den Experten. Das dazu nötige Geld müssen sie dann entweder vom Betreiber der virtuellen Welt einwechseln oder in der virtuellen Welt selbst verdienen. Viele decken den eigenen Geldbedarf durch Inworld- Verkaufs- oder Dienstleistungsaktivitäten. Beliebt sind dabei zum Beispiel: einen Shop betreiben, Reklame für andere machen, Diskos und Ausstellungen anbieten, Vergnügungsparks mit Attraktionen eröffnen, ein spezielles Produkt herstellen und verkaufen, Mode machen, Fotograf sein, Model stehen und manches andere mehr. Unternehmungsgeist ist gefragt. Bilder, Fotos, Musik, Sprache aus der realen Welt lassen sich transferieren und können in der virtuellen Welt verwendet werden. So laufen manche Avatare mit ihrem realen Gesicht herum, andere nehmen die Gestalt ihres Hundes an. Jedem, wie er es gerne möchte. Natürlich gibt es - wie in jeder Gesellschaft - auch Schattenseiten und Kriminalität. Das soll nicht verschwiegen werden. Aber dagegen kann man sich auch wehren, wie man es in der realen Welt auch tun muss oder wie es im Internet geschieht.
G
Aber gefeiert wird auch kräftig.
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